20.10.2010 - 06.03.2011
Erstmals seit 13 Jahren in Deutschland präsentiert das Kunstmuseum Wolfsburg Giacomettis reiferes Werk in einem umfassenden Überblick. Mit rund 70 Skulpturen - neben Bronzen auch einige Originalgipse des Künstlers - sowie mit über 30 Gemälden und einigen Zeichnungen gibt die Ausstellung einen vielschichtigen Einblick in das faszinierende Werk eines der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Die in Wolfsburg vereinten Leihgaben stammen aus den Beständen der Fondation Alberto et Annette Giacometti, der Giacometti-Stiftung in Zürich sowie aus bedeutenden Museen und Privatsammlungen in Europa, USA und Japan. Die Auswahl der Werke übernahm Véronique Wiesinger, Direktorin der Fondation Alberto et Annette Giacometti in Paris.
Giacomettis unübertroffene Fähigkeit, seinen Figuren einen eigenen Raum und ihre eigene Zeitlichkeit einzuschreiben, wird in einer eigens für die Exponate geschaffenen Ausstellungsarchitektur gespiegelt: Das Besondere dieser Schau ist, dass die Räume, ausgehend von den präzise ausgesuchten Skulpturen, um diese herum gebaut werden. Dabei zeigt sich deutlich, wie präsent das Werk des 1966 verstorbenen Künstlers bis heute ist und welch ungebrochenen Einfluss es auf nachfolgende Künstlergenerationen nimmt. Mit seiner völlig neuartigen Auffassung der menschlichen Figur im Verhältnis zu Raum und Zeit kann Giacometti buchstäblich - und das ist eine der Thesen der Ausstellung - als der Erfinder des virtuellen Raums gesehen werden.