Zeichnen ist Denken mit dem Stift. Walk The Line. Neue Wege der Zeichnung ermöglicht einen Einblick in das weite Feld der Zeichnung der letzten 15 Jahre, in denen sich das Profil des Mediums gewandelt hat. Die Ausstellung stellt verschiedene Artikulationsmöglichkeiten der Linie zwischen Bild und Schrift wie auch andere Strategien des Zeichnens innerhalb dieses Zeitraums vor. Die Zeichnung ist über ihre klassischen Materialien und Verfahren hinausgewachsen und integriert konzeptuelle Ansätze wie auch immaterielle Verfahren. Zudem hat sie sich durch die Verwendung neuer Technologien nicht nur neue Flächen, sondern auch ganze Räume erobert.
Die Ausstellung beginnt mit Bilderzählungen, deren Inhalte sich aus dem Spannungsfeld zwischen dem gezeichneten Bild und Text erschließen und die sich zwischen hintersinnigen Geschichten und Reportage bewegen (Raymond Pettibon, Nedko Solakov, Alexander Roob). Aus der reinen Linie, die beispielsweise bei Karoline Bröckel auf den Flugbahnen von Schwalben basiert, entwickeln sich in Friederike Feldmanns Videoinstallation Worte wie Bilder und aus den Sequenzen einzelner Zeichnungen Filme wie bei William Kentridge und Katie Armstrong. Architektonische Objekte aus ausgeschnittene Linien und ganze Räume entstehen aus den Zeichnungen von Mario BieRende und Pia Linz, während Jorinde Voigt mit ihrem Beethoven-Zyklus und Angela Bulloch mit ihrer Zeichenmaschine musikalischen Werken Gestalt verleihen. Eine groteske Verschränkung von Phantasielandschaften und rauer Wirklichkeit findet sich in den Bildern und Wandzeichnungen Lada Nakonechnas sowie den Moorlandschaften von Yehudit Sasportas. Eigens für diese Überblickschau haben 10 Künstler neue, teilweise installative Werke geschaffen.