Die Ausstellung im Kunstmuseum Wolfsburg stellt Werke zeitgenössischer Künstler in den Kontext der stummen Slapstickfilme aus der Frühzeit der Filmgeschichte. Sie verfolgt somit die Charakteristika des Slapstick bis in die Gegenwartskunst. Objekte, Installationen, Fotografien und Filme von Künstlern wie John Bock, Rodney Graham, Wilfredo Prieto, Erwin Wurm, Fischli/Weiss, Bruce Nauman oder Francis Alÿs werden in einem lockeren Ausstellungsparcours mit ausgewählten Schlüsselsequenzen aus bekannten Streifen der Klassiker des Stummfilms wie Charlie Chaplin, Buster Keaton, Harold Lloyd oder Laurel & Hardy kombiniert.
Der Slapstick war ursprünglich ein einfaches Theaterrequisit, das ein Schlaggeräusch imitierte. Aus dieser Narrenpritsche entwickelte sich die Bezeichnung für ein ganzes Genre. Die Geschichte der Slapstickkomödie lässt sich von der italienischen Volkskomödie, der Comedia dell’arte über das Vaudeville Theater bis hin zu den frühen Slapstickfilmen des 20. Jahrhunderts verfolgen. Die Tücken der Bananenschale, Tortenschlachten, Prügeleien und Verfolgungsjagden, aber auch die kleinen Arglisten des Alltags und der Kampf zwischen Mensch und Maschine sind zu berühmten Slapstickeinlagen geworden. Bildende Künstler sind den großen Meistern auf den Fersen und haben sich immer wieder die kulturellen Codes des Slapstick zu Nutze gemacht. Sie spielen in ihren Arbeiten in unterschiedlichen Medien gezielt mit Slapstickzitaten, Motiven und Konzepten, die dem Genre entlehnt sind.