Die erste Präsentation der jungen amerikanischen Pop-Art-Szene in Aachen 1969 durch Peter und Irene Ludwig war ein wahrer Paukenschlag. Er führt zur Gründung der "Neuen Galerie - Sammlung Ludwig", geleitet von Wolfgang Becker. Ende der siebziger Jahre wandten Sammler und Museum sich den osteuropäischen Kulturregionen zu. Die Unruhe der fundamentalen gesellschaftlichen und politischen Veränderungen schlug sich in einer ungewöhnlich intensiven künstlerischen Kreativität nieder, die es zu beobachten galt. Immer wieder wurde nun Kunst aus "West" und "Ost" miteinander konfrontiert und kombiniert. Werke von Baselitz und Ebersbach standen einander gegenüber, sozialistischer Realismus und Neue Wilde, wie auch Werke aus Bulgarien, Ungarn, Rumänien und der UdSSR den Arbeiten aus Westdeutschland, Frankreich und Italien begegneten. In Aachen fand die enorm gewachsene Sammlung neue Räume im "Ludwig Forum für Internationale Kunst", das 1991 eröffnet wurde. Heute präsentieren sich die Sammlung und das Potenzial des Ludwig Forums als Kaleidoskop einer Welt, die in den letzten dreißig Jahren in inhomogenen Entwicklungsschüben zusammengerückt ist. Ihre Stärke ist der vorurteilsfreie Zugang zu wichtigen Kunstwerken aus fünf Kulturregionen: Europa, Nordamerika, Osteuropa, Lateinamerika und Asien.