Es gibt sie überall – Werbeikonen, Stilikonen, Ikonen der Popmusik und des Spitzensports, Ikonen der Revolution und des Widerstands. Der Journalismus spricht von einer Medienikone, wenn sich ein Foto besonders nachhaltig in das kollektive Bildgedächtnis einschreibt. Dabei ist die klassische, religiöse Ikone vor allem eines: der Ursprung der modernen Malerei. Die Klarheit der Darstellungsweise, die Reduktion auf das Wesentliche, die Typisierung und Wiederholung der Motive – der über Jahrhunderte streng tradierten Formenkanon historischer Heiligenbilder hallt bis in die zeitgenössischen Kunst nach.