Der Weiler Wehen erhielt 1323 durch Kaiser Ludwig den Bayern Stadtrechte. Um 1330 begann der erste Bauabschnitt des Wehener Schlosses unter Graf Gerlach I. von Nassau-Weilburg. In seinem heutigen Erscheinungsbild entspricht der Gebäudekomplex dem ländlichen Barockstil, wie er im ausgehenden 17. Jahrhundert im Nassauer Land vorherrschend war.
Seit Ende des 16. Jahrhunderts diente das Schloss dem Hause Nassau-Weilburg als Witwensitz. Von 1593 bis 1655 bewohnten Gräfin Anna von Nassau-Weilburg und deren Schwiegertochter Elisabeth das Gebäude. Auf ihr Engagement ging 1599 die Gründung der ersten öffentlichen Schulen in der Region zurück.
Heute beherbergt das Wehener Schloss das Museum der Stadt Taunusstein. Ein Themenschwerpunkt der ständigen Ausstellung beschäftigt sich mit der Geschichte und der Namensfindung der Stadt Taunusstein, die als Zusammenschluss der Orte Bleidenstadt, Hahn, Hambach, Neuhof, Niederlibbach, Orlen, Seitzenhahn, Watzhahn, Wehen und Wingsbach Anfang der 1970er Jahre entstand. Eine Fotodokumentation und Gebrauchsgegenstände veranschaulichen die Alltagsgeschichte der einzelnen Gemeinden. Historische Bilder geben Einblicke in die ländliche Arbeitswelt und informieren über die dörflichen Feste seit 150 Jahren.
Mit Schulbänken aus dem Ortsteil Wingsbach wurde ein Klassenzimmer (um 1900) nachgestellt, das zudem einen Schulofen der Marke „Wiking 234“ sowie Ratgeber für Volksschullehrer enthält.
Die Einrichtung eines Frisiersalons, der bis 1998 in Betrieb war, dokumentiert das Friseurhandwerk bis in die jüngste Vergangenheit. Ein weiterer Ausstellungsbereich ist dem Thema „Großer Waschtag“ gewidmet – hier sind historische Geräte und Hilfsmittel zum Wäsche waschen zu sehen.
Außerdem werden in der Reihe „Kunst im Schloss“ zeitgenössische Kunstwerke in Wechselausstellungen gezeigt.