Heinrich Heine inspirierte es zu seiner berühmten Ballade. Louis Spohr regte es zu dem großen Oratorium „Der Fall Babylons“ an: Das Gastmahl des Belsazar. Die im Buch Daniel berichtete Geschichte des Königs Belsazar handelt von Gotteslästerung und anschließender Strafe. Eine plötzlich auftauchende Hand schreibt die rätselhaften Worte „mene mene tekel upharsin“ an die Wand. Erst der Prophet Daniel kann dem König die Bedeutung erklären: es ist die Ankündigung von Belsazars Untergang.
Als prominente Leihgaben sind Rembrandts „Fest des Belsazar“ aus National Gallery in London sowie ein „Mann mit orientalischem Kostüm“ aus dem Amsterdamer Rijksmuseum für einige Monate zu Gast. In dem hochberühmten Historiengemälde, das in keiner Rembrandtmonographie fehlen darf, erweist sich Rembrandt schon in seiner frühen Amsterdamer Zeit als Meister, den fruchtbaren Moment eines biblischen Dramas um Gotteslästerung und Strafe einzufangen. Diese einmalige Gelegenheit nutzt die Gemäldegalerie, um das kürzlich restaurierte „Gastmahl des Belsazar“ von Pieter de Grebber sowie weitere Versionen des Themas zu versammeln und im Rahmen einer Kabinettausstellung erstmals gemeinsam vorzustellen.