Ricardo Saro, der 1947 in Santander/Spanien geboren wurde, lotet in seiner Malerei mit großer Konsequenz die Bildmöglichkeiten der Farbe aus. Dem weiten Spektrum einer Untersuchung der Farbe als eigentlichem Bildagens, wie es die Malerei in Europa und den USA seit langem kennzeichnet, fügen Saros Gemälde eine unverwechselbare Facette hinzu. Sie unterstreichen, dass die Farbe nach wie vor ein unerschöpfliches Medium der Malerei ist.
Gegründet in einem durch lange Praxis entstandenen künstlerischen Selbstbewusstsein, gelingt es Saro, sich der Eigenbewegung der Farbe, die letztlich keiner Planung gehorcht, zu überlassen. Dabei gilt es, der ständigen Wandlung, die zum Wesen der Farbe gehört, doch eine Form und Stabilität zu geben, die sie erst als Kunst sprachfähig macht. Die gesättigten Töne in Saros Gemälden, die aus einem Schwanken zwischen Transparenz und Verdichtung entstehen, reichen über den bloßen sinnlichen Schein hinaus und lassen die Farben als »Wesen reiner Vernunft« (P. Cézanne) erscheinen, mit denen wir in ein Gespräch eintreten können.