06.02.2010 - 05.04.2010
Die Ausstellung konfrontiert westliche Klischees von Armut und automatisierte Vorstellungen von Kriegen, Katastrophen und Krankheiten mit einem Phänomen, das EntwicklungshelferInnen in fremden Ländern immer wieder beeindruckt: Phantasie im Erfinden und Improvisationsvermögen in der Selbsthilfe.
Abfallkipper Jemen
Kreativität und Pfiffigkeit
bei der Suche nach einfachen, funktionalen Lösungen sind es, die BesucherInnen aus unserer Überfluss- und Konsumperspektive zum Staunen bringen: Manchmal ist es eben die Verwertung des Abfalls der Wohlhabenden, die das Einkommen für das Auskommen garantiert. Auf diese Weise entstehen aus Autoreifen Sandalen, werden Blechdosen in Henkeltassen und Ölkanister in Gitarren verwandelt.
Armut und ein kreativer Umgang damit (be-)trifft auch die Kleinsten: Nur wenige Kinder in ärmeren Ländern besitzen gekauftes Spielzeug. Deshalb basteln sie mit einfachsten Mitteln aus Holz, Plastik, Draht und Blech bspw. Spielzeugautos, deren Konstruktionen eine gute Beobachtungsgabe, handwerkliches Geschick und Kreativität erfordern und fördern. Die Ausstellung möchte diesen kreativen Reichtum bewusst machen und zu Vergleichen anregen.
Der Kurator der Ausstellung, Hans Schmidt, welcher als Experte für Pädagogik im naturwissenschaftlichen Bereich in sogenannten Ländern der Dritten Welt tätig war, zeigt erstmals die interessantesten Stücke aus seiner über Jahre zusammengetragenen Sammlung in Thüringen .
Besonders interessant ist die Ausstellung für Kindergartengruppen und Schulklassen, da sie – auch im Rahmen kreativer Besuchsmodule – Gelegenheit für Globales Lernen sowie Einblicke in fremde Kulturen und Lebenswelten bietet.