Zunächst nur für Werksanghörige wurde 1903 der Fußballklub der Firma Carl Zeiss Jena gegründet. 110 Jahre später geht eine Ausstellung der Geschichte jener Mannschaft nach, die in den 1960er Jahren als „am härtesten trainierte Elf der ganzen Oberliga“ den DDR-Fußball dominierte und die „ewige“ Tabelle der DDR-Fußballliga überlegen anführt.
Hier spielten die Gebrüder Ducke, hier gelang mit dem Einzug ins Halbfinale des Europapokal der Pokalsieger 1962 der erste internationale Erfolg eines DDR-Klubs. Der Jenaer Trainer Georg Buschner war es, der die DDR-Nationalmannschaft zu ihrem einzigen Titel führte – dem Olympiasieg 1976. Logisch, dass auch die Geschichte der Fankultur in Jena einen genauen kulturgeschichtlichen Blick lohnt. Neben dem FCC werden in einer Auswahl auch andere Vereine – wie die erfolgreichen Frauen des FF USV - vorgestellt.
Der Ausstellungstitel "Eine Liebe im Osten“ geht auf einen der legendären ZEIT-Aufsätze von Christoph Dieckmann über den Jenaer Fußballklub zurück, in denen die Geschichte der deutschen Wiedervereinigung aus der Perspektive der Jenaer Fußballfans erzählt wurde. Christoph Dieckmann erhielt dafür 1994 den Egon-Erwin-Kisch-Preis, als Begleitband zur Ausstellung erscheinen jetzt erstmals die gesammelten Dieckmann-Aufsätze von 1993 bis 2010.