31.01.2009 - 13.04.2009
>»Skulptur ist das, woran du stößt, wenn du zurücktrittst, um ein Gemälde zu betrachten«, konstatierte Barnett Newman in den 1950er Jahren. Unabhängig von Newmans abwertender Intention kommen in dieser eigenwilligen Definition die spezifischen Merkmale einer bildhauerischen Arbeit zum Ausdruck: Dreidimensionalität, Positionierung im Raum und ihre haptische Erfahrbarkeit – Aspekte, die in unserer zunehmend mediatisierten Wirklichkeit Konjunktur zu haben scheinen. Der in letzter Zeit wiederholt ausgerufenen »Renaissance der Skulptur« wird in der Ausstellung anhand individueller bildhauerischer Positionen der aktuellsten skulpturalen Bild- und Formensprache nachgegangen. Die Schau vereint dafür Werke von zwölf jungen deutschen Künstlerinnen und Künstlern, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen und spannende neue Ansätze bieten. Sie arbeiten mit äußerst unterschiedlichen künstlerischen Strategien und Materialien.
Figürliche Werke werden neben Raumexperimente mit direktem Architekturbezug gesetzt. Kunstimmanente Fragestellungen finden ebenso Eingang wie die Auseinandersetzung mit alltäglichen Realitäten und Aspekten der Materialästhetik. Mit kunsthistorischen Bezügen zeigen die präsentierten Werke, dass die Künstlerinnen und Künstler auch am Anfang des 21. Jahrhunderts unterschiedlichste Versuche unternehmen, einen auf seine Dreidimensionalität reduzierten, klassischen Skulpturbegriff zu hinterfragen und die Grenzen der Gattung auszuloten. So gibt es in der Ausstellung Werke, die den skulpturalen Ansatz in Richtung Installation ausweiten und solche, die Aspekte der Malerei einbeziehen. Wieder andere arbeiten mit zeitlichen Veränderungen oder haben interaktiven Charakter. Die in Kooperation mit der Stadtgalerie Kiel konzipierte Ausstellung »Sculpt-o-mania« bietet damit einen Skulpturenparcours, der die Vielfalt dieser Gattung auf hintergründige und unterhaltsame Weise ausbreitet