Der Mensch, in der Alltagsroutine um sich selbst und seine täglichen Aufgaben kreisend, vergisst schnell, dass er sich als Erdenbewohner in einem unergründlich großen Universum bewegt. Die Künstlerin Isabelle Krieg holt die großen Fragen unserer Existenz und Endlichkeit so punktgenau wie lapidar in unsere kleine Alltagswelt. Unerwartet offenbart sich das große Ganze inmitten banaler Belange. In benutzten Kaffeetassen treten Gesichter in Erscheinung, Fladenbrote bringen Monde hervor, eine »Urschnur« fragt nach dem Weltenanfang. Isabelle Kriegs Objekte und Arbeiten auf Papier laden zum genauen Hinsehen und zur Selbstbefragung ein.
Die Schweizer Künstlerin Isabelle Krieg, geb. 1971, besuchte in den 1990er Jahren die Scuola Dimitri in Verscio/Tessin und die Hochschule für Design & Kunst in Luzern. Nach Aufenthalten in Berlin, Rom und Zürich lebt und arbeitet sie seit 2013 in Dresden und Zürich. Die Ausstellung ist Satellit einer großen Einzelschau der Künstlerin im Kunstmuseum Solothurn. Es entsteht ein gemeinsamer Katalog.