Claus Weidensdorfer gehört zu den wichtigsten Zeichnern seiner Generation. Seinen Lehrern Hans Theo Richter und Max Schwimmer folgend, arbeitet er seit den 1950er Jahren fast ausschließlich zeichnerisch und grafisch. 1992 bis 1997 wirkte er als Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden, seitdem ist er freischaffend tätig und setzt sein Werk auf erstaunlich frische Weise fort. 2014 wurde er mit dem Hans Theo Richter Preis der Sächsischen Akademie der Künste ausgezeichnet.
In (Stadt-)Landschaften, dramatischen Szenen, Musikerbildern, erotischen Momenten, feinsinnigen Porträts und grotesken Figuren breitet er ein Theatrum Mundi der Zeit aus. Ausgehend von der Beobachtung der Menschen und ihres Zusammenlebens, von Wahrnehmungen der Stadtarchitektur und der Landschaft, von Themen der Kunstgeschichte und der Musik bis zu aktuellen popkulturellen Phänomenen, komponiert Weidensdorfer in einer ganz eigenen Zeichensprache mit ausgeprägtem Sinn für das Skurrile und Ironische.
Unsere Ausstellung gibt einen Überblick über das Werk dieses Meisters des Fabulierens mit dem Zeichenstift seit den 1950er Jahren bis in die Gegenwart.
Anlässlich der Ausstellung gibt Claus Weidensdorfer eine Grafik-Edition heraus. Die Ätzradierung „Junges Mädchen in Betrachtung des alten Dresden II“ aus dem Jahr 1985 wurde in einer zweiten Auflage von 30 Exemplaren (davon 5 Künstlerexemplare) in der Grafikwerkstatt Dresden gedruckt und ist zum Einzelpreis von 65 Euro im Museumsshop erhältlich.