31.01.2010 - 25.04.2010
Die Regeln der konkreten Kunst und das Medium Holzdruck mit seiner charakteristischen Materialität und seinen typischen Bearbeitungsspuren scheinen sich auf den ersten Blick gegenseitig geradezu auszuschließen.
Daher war und ist es für viele Künstler eine besondere Herausforderung – in den vierziger Jahren experimentierte zum Beispiel Josef Albers bereits in dieser Richtung –, die sich scheinbar widersprechenden Prinzipien zu einer Synthese zu bringen. Der Oberschwabe Siegfried Assfalg (*1925) führt seit etwa zwei Jahrzehnten in seinen druckgrafischen Serien ein klares geometrisches Formenrepertoire mit dem starken Eigencharakter des Naturmaterials Holz sehr stimmig zusammen.
Für diese Arbeiten werden die Hölzer von dem Künstler aufwändig präpariert, um die feinen Lineamente der Maserung herauszuarbeiten. Hierbei kommen Assfalg seine große Erfahrung im Umgang mit dem Material Holz und mit der Technik des Holzdrucks zugute. So hatte Assfalg, bevor er sich, angeleitet u.a. von Shmuel Shapiro und Heinz Schanz, der bildenden Kunst zuwandte, ursprünglich eine Drechslerlehre absolviert. Vor diesem Hintergrund erscheint Siegfried Assfalg geradezu als die Verkörperung jenes von Walter Gropius im Bauhaus-Programm von 1919 formulierten Diktums, der Künstler sei eine Steigerung des Handwerkers.
Die Ausstellung präsentiert exemplarische Ausschnitte aus den wichtigsten konkreten Werkreihen des Künstlers.
