18.12.2010 - 13.03.2011
Bevor die Künstler der "Brücke" den Holzschnitt endgültig als ein Medium der modernen Kunst etablierten, erlebte die traditionsreiche Technik bereits im Jugendstil eine ungeahnte Blüte.
Unmittelbar vor der Jahrhundertwende hatten Künstler wie William Nicholson oder Félix Vallotton einer Generation den Weg gewiesen, die sich weit in das neue Jahrhundert hinein - und zum Teil parallel zum Expressionismus - der eleganten, monumental vereinfachenden Formen dieses Stils bediente. Deutlich wirkt dabei das Formvokabular des japanischen Farbholzschnittes nach, der seit dem letzten Drittel des19. Jahrhunderts in Europa begeistert gesammelt und rezipiert wurde. Japanische Einflüsse finden sich auch bei einem Lieblingsthema der Jugendstilgrafik, in der Winterlandschaft. Die durch die weiße Schneedecke gleichsam verzauberte Landschaft oder der winterlich kahle Baum etwa sind Motive, die die Jugendstilkünstler von ihren japanischen Vorbildern übernommen haben.
Die Ausstellung zeigt Winterlandschaften des Jugendstils aus der Sammlung Felix Häberle München sowie aus den eigenen Beständen des Kunstmuseums und umfasst Werke von bekannten Künstlern wie etwa Carl Moll oder Carl Thiemann ebenso wie solche von zu Unrecht vergessenen.