Elke Graalfs' künstlerische Laufbahn begann in Oldenburg mit lehrenden und prägenden Einflüssen von Doris Garduhn und Klaus Beilstein als Dozenten der Universität. An der Hochschule für Künste in Bremen seit 1994, waren die Professoren Rolf Thiele, Katharina Grosse und schließlich Prof. Karin Kneffel wichtig für sie, bei der sie ihr Meisterschülerjahr abgeschlossen hat. Die großformatigen gemalten Strickbilder eröffnen ein Refugium der Konzentration und verbergen gleichzeitig ein umhülltes "Dahinter" oder "Darinnen". Ein illusionäres Maschengespinst aus Mustern und Farben, den häuslichen Mußestunden entlehnt, behauptet nun ein Eigenleben, das über sich hinaus weist. Das Auge kann den schrill-bunten Fadenreihen nachfahren oder in einer monochrom-meditativ anmutenden anthrazit-dunklen Handarbeit versinken - es ist das Spiel zwischen der Freude am Detail und dessen Auflösung, die rhythmische Wiederholung bis ins Unendliche. Elke Graalfs scheint ihre Bilder weniger zu komponieren als mit ihnen zu kommunizieren. Ausgangspunkt für ihre malerischen Anlässe sind dabei stets Empfindungen, erlebte Ereignisse. Im weiteren Malprozess werden diese Erlebnisanlässe oft nicht mehr wichtig, und auch in der Anschauung nicht unbedingt nachvollziehbar, dennoch haben sie sich als Stimmung im Bild niedergesetzt.