Üppig muten sie an, unerschrocken im Einsatz der Farbe, offensichtlich und doch zugleich schwer zu fassen in ihrer formalen Struktur." So beschreibt Dr. Barbara Stark die zumeist großformatigen Arbeiten der bei Biberach wohnhaften Malerin Nicole Bold. In der amorphen Sprache organisch wirkender Formen artikulieren sich Sinneseindrücke von Natur. Lässt man sich auf die Eigenschaften der Bilder ein, ergeben sich Fragen nach Gegenständlichkeit und Abstraktion, nach Raum und Zeit, nach Beständigkeit und Veränderung, denn in ihrem Malprozess löst die Künstlerin den Gegenstand Natur auf, um ihn dann schichtweise zu erinnern, wobei das Unsichtbare oftmals deutlicher als das Bekannte erscheint und so den Betrachter zögern lässt, in den Arbeiten eine uneingeschränkte Naturidylle zu sehen. Es eröffnen sich Bildräume, die sich im Jetzt konkretisieren. "Die Werke von Nicole Bold lenken die Aufmerksamkeit an die unscharfen Grenzen des Malerischen, wo im undefinierbaren, sich vielfach überlagerndem Kontinuum aus Zeit und Raum Gegenständliches haften bleibt. Das macht den bizarren Charakter dieser Werke aus, die im ambivalenten Verhältnis zwischen Aufscheinen und Verhüllen, zwischen Innen- und Außenwelt oszillieren.