17.07.2011 - 03.04.2012
Seit es Maler gibt, werden Porträts gemalt. Avantgardistischen Experimenten allerdings setzt der Respekt vor der modellsitzenden Person Grenzen. Nimmt der Künstler dagegen sich selbst zum Modell, hat er alle Freiheiten. Kein Modell hält so lange still wie der Maler selbst, aber wohl selten geht es dem Maler um sein korrektes Abbild. Vielmehr ist das intensive Studium der eigenen Gesichtszüge immer auch das Resultat eines dringenden Verlangens nach Selbstanalyse, Selbstkritik und letztendlich auch Selbstbestätigung als Mensch und Künstler.
Oft stellt das Selbstporträt im Oeuvre eines Malers einen Höhepunkt dar. Das Von der Heydt-Museum besitzt eine große Zahl an Selbstbildnissen bekannter Künstler: so etwa das Bildnis als junger Mann von Hans von Marees (1855), das Selbstbildnis mit Strohhut von Lovis Corinth (1913), Otto Müllers Selbstbildnis mit Pentagramm (1922), Max Beckmanns Selbstbildnis als Sanitäter (1915) oder von Francis Bacon die Studie für ein Selbstbildnis (1981).